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IM TEST: Cube Nuroad Hybrid C:62 SLX 400X E-Gravelbike

Sperriger Name, leichtes Bike: Auch wenn der kraftvolle Bosch SX optisch etwas dicker aufträgt als andere Probanden, ist die Formensprache des Cube Nuroad Hybrid C:62 SLX 400X dennoch sehr gelungen. Der durchgängig dunkelgrau-matt gehaltene Rahmen wirkt edel und wird dezent hier und da von lila schimmernden Applikationen aufgepeppt, die an die Bedieneinheit im Oberrohr erinnern.

Cube Nuroad Hybrid C:62 SLX 400X E-Gravelbike
Cube Nuroad Hybrid C:62 SLX 400X E-Gravelbike

Dezent ist auch das Gesamtgewicht des Bikes: Mit 13,8 kg ist es trotz der größten Akkukapazität im Testfeld von 400 Wh ziemlich leichtfüßig unterwegs. Weniger dezent ist der Motor: Obwohl von Bosch als „Light-Assist“-Alternative zum großen CX entwickelt, kann das nur knapp 2 kg leichte Aggregat seine Verwandtschaft zum großen Bruder kaum leugnen. Obwohl in den Außenmaßen deutlich geschrumpft, wartet der Bosch SX mit einer Spitzenleistung von 600 W und 55 Nm Drehmoment auf. Dementsprechend kraftvoll fühlt er sich in den höheren beiden der vier Unterstützungsstufen auch an. Am idealsten und spaßigsten hat sich dabei der neue, speziell unter anderem für E-Gravelbikes entwickelte Sprint-Modus herausgestellt. Dieser bietet zwar viel Motorpower, forciert und belohnt aber gleichzeitig auch Eigenleistung vom Fahrer.

Die anderen voreingestellten Modi – Eco, Tour+ und Turbo – sind bereits aus zahllosen anderen Bikes mit Bosch-Motoren bekannt. Letztlich waren wir im Test meistens mit Tour+ und Sprint unterwegs, wodurch sich ein guter Kompromiss aus Spaß und Sparsamkeit erreichen lässt. Verzichtet man am Berg auf den vollen Speed, werden auch lange Touren kein Problem – hier macht sich die Erfahrung von Bosch im Motorenbau bezahlt. Für ganz lange Ausritte ist außerdem optional ein Range Extender mit 250 Wh erhältlich, der anstelle eines Flaschenhalters montiert werden kann.

Abgesehen vom elektrischen Antrieb ist das Schaltwerk ebenso darauf getrimmt, auch den steilsten Anstieg zu meistern. Mit der SRAM Eagle GX kommt eine MTB-Gruppe zum Einsatz, die mit 10–52 Zähnen hinten und 42 an der Kurbel selbst auf niedrigen Unterstützungsstufen jeden Berg bezwingbar macht. Die elektronischen Schaltvorgänge funktionieren dabei schnell und hochpräzise – hier kann die im rauen MTB-Einsatz bewährte Gruppe glänzen.


Überhaupt fühlt sich das Bike im Gelände sehr wohl. Die 45 mm breiten Schwalbe G-One Bite Pneus bieten viel Traktion und Komfort, ließen sich aber auch gegen bis zu 50 mm breite Reifen ersetzen. Der Rahmen mit 148 mm Boost hinten und die Gabel ermöglichen dies. Die 180 mm großen MTB-Bremsscheiben mag man an unserem Testrad in Größe S als übertrieben empfinden; andererseits mangelt es dem Bike dadurch auch voll beladen oder bei großen Fahrern nie an Bremsleistung. Der Carbonlenker von Easton ist in Größe S bereits 44 cm breit, hat einen niedrigen Drop und 16° Flare, womit er sich ebenfalls bestens für schwieriges Terrain eignet, ohne die Roadeigenschaften komplett über Bord zu werfen. Anschraubpunkte am Rahmen für Schutzbleche, Gepäckträger und Ständer runden das stimmige Gesamtbild ab.

TECHNIK

  • Preis: 4.999,00 Euro
  • Gewicht: ca. 13,8 kg
  • Rahmengrößen: XS, S, M, L, XL
  • Rahmen: C:62® Twin Mold Carbon
  • Gabel: CUBE C:62® Technology
  • Antrieb: Bosch Performance Line SX
  • Akku: Bosch CompactTube 400, 400 Wh
  • Display: Bosch System Control + Mini Remote
  • Lenker: Easton EC70 AX Gravel, Carbon
  • Vorbau: CUBE CIS Stem w/ Cable Routing
  • Sattel: Natural Fit Nuance
  • Sattelstütze: Newmen Advanced, Carbon
  • Kurbel: e*thirteen Helix Race Alloy 42T
  • Kassette: Sram XS-1275, 10-52T
  • Schalthebel: Sram Rival eTap AXS
  • Schaltwerk: Sram GX Eagle AXS 12
  • Bremsen: Sram Rival HRD
  • Laufräder:  Newmen Evolution SL X.R.25
  • Reifen: Schwalbe G-One Bite Evo, 45-622

Fazit: Das Cube Nuroad Hybrid C:62 SLX 400X liebt die Berge und steile Anstiege, macht aber auch auf weniger anspruchsvollem Terrain eine tolle Figur. Der Bosch SX bietet in jeder Situation mehr als genug Power und ist dabei dennoch beim Verbrauch erstaunlich zurückhaltend. Dank des kraftvollen, sparsamen Motors und des großen Akkus eignet sich das Rad sowohl für Tourenfahrer als auch für Biker, die ihre Fitness erst noch aufbauen wollen, sowie für sportlich ambitionierte Gravelfreaks, die einfach Spaß daran haben, es mal so richtig krachen zu lassen.



INFOS: www.cube.eu


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